Voraussetzungen

1.       Bedeutung

Die „Münze“ wird ein Berliner Flaggschiff: künstlerisch stark, transdisziplinär, grenzüberschreitend. Wer nach Berlin kommt und sich für Kunst und Kultur interessiert, muss den Wunsch haben, den neuen Kulturstandort zu besuchen. Deshalb muss es ein offener Ort mit internationaler Ausstrahlung und eigener Dynamik sein. Die „Münze“ sollte zu kulturell innovativen Orten anderer Metropolen aufschließen und darüber hinaus als Impulsgeber fungieren. Die Stadt Berlin muss den Mut haben, etwas völlig Neues zu schaffen. Darauf sollten Struktur, Leitung, Nutzungskonzept, Architektur und Raumaufteilung ausgerichtet sein.

2.       Gesellschaftlicher und politischer Kontext

Die Entwicklung des neuen Kulturstandortes soll einerseits in den Kontext aktueller stadtpolitischer Diskussionen gestellt werden, z. B. die neue Liegenschaftspolitik samt entwickelter Lösungsansätze (Dragoner-Areal, Haus der Statistik). Dabei müssen Modelle der Partizipation sowie der Trägerschaft wie bspw. Stiftungen einbezogen und auf ihre Übertragbarkeit hin überprüft werden.

Andererseits sollten Diskussionen, die in globalen bzw. internationalen Kontexten geführt werden, den maßgeblichen Rahmen für die inhaltliche und strukturelle Entwicklung des Ortes bilden. So kann er zukunftsfähig werden und bleiben.

Darüber hinaus wird empfohlen die Erfahrungen der spezifischen Situation in Berlin vor und nach der Öffnung der Mauer produktiv mit einzubeziehen.


Konkrete Utopie

Bei der Eigentümerschaft, der Finanzierung und bei der Architektur wurden Vorschläge erarbeitet, die sich direkt auf das Gebäude beziehen, das heute „Alte Münze“ genannt wird. Damit handelt es sich nicht mehr um unkonkrete Utopien, sondern um konkrete Empfehlungen.

3.       Gebäude

Die Teilnehmenden der Workshops gingen davon aus, dass auch jene Teile des Gebäudekomplexes, die heute noch dem Bund gehören, demnächst in den Besitz des Landes Berlin übergehen.
So steht, nach Auffassung der Workshop-Teilnehmenden, das Gebäude als Ganzes für die Entwicklung zu einem Kulturstandort zur Verfügung.

4.       Eigentümerschaft

Auf der Grundlage aktueller stadtpolitischer Diskussion wurde empfohlen, eine Kooperative zu bilden und die Eigentümerschaft aus einer Hand zu organisieren. Um das Gebäude langfristig zu sichern und eine größtmögliche Unabhängigkeit zu erlangen, müsse es aus der Verfügung durch die öffentliche Hand herausgelöst werden. Zudem müsse die Unveräußerlichkeit des Gebäudes festgelegt werden.

5.       Finanzierung

Es wurden zwei Rechtsformen empfohlen, Stiftung und Genossenschaft, weil es beiden möglich ist, umfangreiche zusätzliche Gelder zu akquirieren – was weder durch die öffentliche Hand noch in einer privatwirtschaftlich orientierten Trägerschaft realisierbar wäre.